Archäologie zum Anfassen
Tauchen Sie ein in die Steinzeit vor 7.500 Jahren
Im Zentrum der Ausstellung stehen die Ergebnisse der Ausgrabungen in Schwanfeld, Lkr. Schweinfurt, Unterfranken in den Jahren 1979-1985 und 2003, durchgeführt von Prof. Dr. Jens Lüning, Universität Köln/Frankfurt/M., anfangs in Kooperation mit der Universität Leiden, Niederlande (Prof. Dr. P.J.R. Modderman). Sie waren Teil eines von der DFG über 10 Jahre geförderten Projektes zur „Erforschung der Ältesten Bandkeramik“ zwischen Rhein und Ungarn.
In mehreren Dissertationen und Magisterarbeiten an der Universität Frankfurt/M., die zwischen 1990 und 2005 über dieses Projekt erschienen, erwies sich Schwanfeld als einer der wichtigsten Plätze der Untersuchungen. Er ist der älteste von allen (ab 5500 v. Chr.), weshalb sich das heutige Dorf Schwanfeld als „Ältestes Dorf Deutschlands“ bezeichnen darf.
Hier wurde in bester Erhaltungsqualität der bis dahin unbekannte, komplizierte Haustyp dieser bäuerlichen Frühstufe erkannt. In ebenso klarer Ausprägung trat das „Hofplatzmodell“ auch schon in dieser Frühzeit als Grundmodell für die folgenden 500 Entwicklungsjahre der bandkeramischen Kultur zutage. Mit ihm einher ging ein tiefer Einblick in die bandkeramische Familienstruktur und Klanverfassung. Anhand zweier Gräber gelang schließlich eine bisher wohl einmalige Verbindung zwischen Dorfgeschichte und Personengeschichte und damit zugleich ein Blick in den damaligen Ahnenkult.
Alle diese Aspekte und darüber hinaus die Themen Holzbautechnik, Getreidebau, Keramik, Kunst, Idolatrie, Kleider-, Hut- und Frisurenmode sowie die bandkeramische Küche werden Jung und Alt
in verständlicher Sprache und moderner Inszenierung vorgeführt, als vielfältiges Original-Repliken-Mitmach- und Anfassmuseum.