Vorgeschichte

 

Seit dem Bau der Verbandsschule im Jahr 1970 weiß man von vorgeschichtlichen Funden. Herr Koppelt aus Gerolzhofen entdeckte Grubenverfärbungen, aus denen Scherben der ältesten Bandkeramik zu Tage kamen.

Weitere Ausgrabungen in den Jahren 1979 bis 1985 unter Leitung der Archäologen Pieter Jan Remees Modderman und Jens Lüning bestätigten, dass Schwanfeld zu den ältesten bäuerlichen Siedlungen Mitteleuropas gehört. Um 5500 vor Christus begannen hier Einwanderer der bandkeramischen Kultur mit Ackerbau und Viehzucht. Grabfunde aus der Merowingerzeit zeugen von der frühfränkischen Besitznahme ab 550 nach Christus.

Der Name Schwanfeld setzt sich vermutlich aus dem keltischen Begriff „swan“ für Sumpf, Wasser, Bach und dem fränkischen Vermarkungsbegriff „feld“ zusammen. Mittelhochdeutsch bedeutet „swan“ Überschwemmung. Mundartlich spricht man von „Schwamfld“ (Ortschronik 1200 Jahre Schwanfeld, Dr. A. Römmelt).

Ortsgeschichte in Zahlen

772 erste urkundliche Erwähnung

788 Schenkungen durch Matto und Megingaud

786 (796) Schenkungen durch Egilolf und Sohn Helpfolf

1203 Erwähnung des Ortes im Nibelungenlied 

1234 Gründung von Kloster Heiligenthal

1298 Judenverfolgung in Schwanfeld

1305 Hennebergisches Teilgut Reichslehen Mainberg

1336 Ritterwappen des Konrad von Schwanfeld

1348 Graf Johannes von Henneberg verzichtet auf den Zehnt zugunsten des Klosters Heidenfeld

1366 Johannes von Schwanfeld wird als Letzter seines Geschlechts Lehensherr von Burggut Bodenlauben und Reiterswiesen

1496 Poststation des Postregals von Thurn und Taxis 

1525 Bauernkrieg: Kloster Heiligenthal wird schwer heimgesucht

1542 Tauschvertrag Mainberg gegen Meiningen

1553 Carol von Redwitz erwirbt den halben Zehnt Schwanfeld

1554 Carol von Redwitz wird Besitzer des Ritterlehens Schwanfeld

1564 Kloster Heiligenthal wird aufgelöst

1566 Freiherr von Milchling und Wilhelmsdorf kauft das Ritterlehen und das Dorf

1573 Juliusspital Würzburg erwirbt die zweite Hälfte des Zehnts

1576 Gemeindewappen durch Kaiser Rudolf II.

1579 Kloster Heiligenthal wird Eigentum des Juliusspitals Würzburg

1579 Konrad von Grumbach wird neuer Dorfherr

1579 Genehmigung eines Judenfriedhofes

1586 Antrag bei Kaiser Rudolf II. um das Marktrecht

1593 Wolf von Grumbach erwirbt das Ritterlehen mit Dorf

1603 Das erledigte Lehen fällt an Fürstbischof Julius Echter

1607 Wolf von Steinau verkauft den Münsterhof an das Juliusspital Würzburg

1792 Amtskeller Dr. Steiner verlegt seinen Amtssitz nach Schwanfeld

1793 Schlacht bei Würzburg – Gefecht zwischen Dipbach-Schwanfeld-Heiligenthal-Opferbaum

1804 Auflösung des Amtes Schwanfeld, Eingemeindung von Heiligenthal

1830 Großbrand im Bereich des Kirchberges

1969 Sitz des Schulverbandes

1974 Städtepartnerschaft mit Mühleberg/Schweiz

1980 Sitz der Verwaltungsgemeinschaft

1980 Bestimmung zum Kleinzentrum

1988 Schwanfeld wird anerkannter Weinort

1990 Städtepartnerschaft mit Aubigny/Frankreich

1990 Freundschaft mit Schwanefeld/Sachsen-Anhalt

2005 Inbetriebnahme der neu gebauten Kläranlage 

2010 Eröffnung des Bandkeramik-Museums

2012 Auftaktveranstaltung zur umfassenden Dorferneuerung 

2015 Kauf des Vierseithofs in der Hauptstraße 28 durch die Gemeinde (ehemals Anwesen Raab

Das Wappen der Gemeinde Schwanfeld

Beschreibung

Das Wappen mit blauem Hintergrund zeigt in der Urform einen silbernen Schwan auf grünem Grund stehend. Sein Schnabel und seine Füße sind mit goldenen Beschlägen bewehrt. Er trägt ein silbernes Schild an rotem Band, auf dem die im Dreipass verbundenen schwarzen Lilienblätter aus dem Familienwappen des Adelsgeschlechts Schutzbar, genannt Milchling, symbolisiert dargestellt sind.

Zum 1250-jährigen Jubiläum der Gemeinde im Jahr 2022 wurde das Wappen unter Beibehaltung der ursprünglichen Wappenelemente modernisiert.

Wappengeschichte

Im Jahr 1559 gehörte Schwanfeld zu den Gütern der Adelsfamilie Schutzbar, genannt Milchling, und blieb in deren Besitz bis 1579. Im Jahr 1576 erwirkte Heinrich Hermann Schutzbar, damals der Würzburger Domherr, das Wappenprivileg für Schwanfeld.

Kaiser Rudolf II. verlieh dem Ort um 1576 das Wappen, zusammengefügt aus dem silbernen Schwan für den Ortsnamen und dem Familienwappen des Adelsgeschlechts Schutzbar, genannt Milchling.

Aus dem Jahr 1631 ist ein Siegelabdruck übermittelt, der den Schwan alleine im Wappen zeigt und damit in erster Linie den Ortsnamen abbildet. Es wird vermutet, dass das Siegel nach Rückzug des Adelsgeschlechts verändert wurde.

Ab 1819, als Landgemeinden keine Wappen mehr in ihren Siegeln führen durften, bis zum Jahr 1962 wurde das Wappen nicht mehr verwendet.

Die Wiederaufnahme der gemeindlichen Wappenführung erfolgte per Ministerialbeschluss vom 27.04.1962. Der damalige 1. Bürgermeister, Herr Dr. Römmelt, hatte sich für die Reaktivierung des Wappens nach Beschluss durch den Gemeinderat erfolgreich beim Ministerium eingesetzt.

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