Der jüdische Friedhof
Der hiesige jüdische Friedhof am Untereisenheimer Weg (heute Ludwig-Gutmann-Weg) wurde 1579 vom damaligen Grundherrn Konrad von Grumbach zu einem Kaufpreis von 30 Gulden (1 Gulden entspricht heute etwa 40 bis 50 Euro) verschrieben und zugelassen für die Beisetzung der Juden „5 Meil Wegs breit und lang um Schwanfeld“.
Heute umfasst der hiesige jüdische Friedhof mit seinen 2187 Grabstellen (2012 per GPS ermittelt) knapp 2 Hektar Land. Seit 1938 steht er unter Naturschutz und ist kostbares Kulturdenkmal. Der Friedhof befindet sich heute in sehr gutem Zustand und steht unter der Obhut des Landesverbandes der Israelitischen Kultusgemeinden in Bayern.
Diesen Friedhof benutzten bis 1940 folgende Gemeinden: Bibergau, Dettelbach, Estenfeld, Gochsheim, Untereisenheim, Theilheim bei Schweinfurt, Rimpar, Schwebheim, Estenfeld, Schwanfeld und Werneck, ferner die Zeilitzheimer jüdischen Bürger, die früher in Oettershausen saßen. Auch den jüdischen Einwohnern aus Schweinfurt stand der Friedhof zur Verfügung, teilweise auch noch nach der Eröffnung eines eigenen jüdischen Friedhofs in Schweinfurt im Jahre 1874. Schwanfeld stellte bis zuletzt den Totengräber und den Totenfahrer.
2020 wurde anlässlich des 75. Jahrestages des Endes des Zweiten Weltkrieges und damit des Endes der Gräueltaten des Nationalsozialismus im Gedenken an die jüdischen Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde Schwanfeld eine Stele enthüllt.
Die Gemeinde Schwanfeld ist Mitglied der Deutsch-Israelischen Gesellschaft e.V., um ihrer geschichtlichen Verantwortung Rechnung zu tragen und der Aussöhnung zu dienen.